«Ich bin immer noch tief beeindruckt vom wunderbaren Konzert von Transmongolia und möchte Ihnen danken für die Organisation dieser besonderen Kulturtage, die Einblicke ermöglichten, die uns sonst kaum möglich sind», schrieb uns einer der Besucher der Gedächtnis-der-Völker-Kulturtage 2009, die sich unter dem Motto «Auf nach Osten - quer durch Tundra, Taiga & Steppe» den Weltregionen, Sibirien, Kamtschatka und Mongolei widmeten.

Auf der folgenden Fotostrecke finden sich Eindrücke von den erfolg- und erlebnisreichen drei Veranstaltungstagen.

(Die ausführlichen Informationen zum Programm können Sie auch nochmals nachlesen auf unserem bisherigen Themenportal Auf nach Osten!)


Freitag, 15. Mai 2009

Gemeinsamer Aufbau der Jurte

Alle halfen unter Anleitung des gut gelaunten Frauenfelder Jurtenvereins nach Kräften mit.

 
 

Alter mongolischer Brauch?

 
 
 
 
 
 
 
 

Amélie Schenk räucherte die Jurte mit Wacholderzweigen ein und überreichte dem Jurtenverein segensreiche Tücher aus der Mongolei.

 
 


Großer Auftakt mit Ansprachen von Beat Brechbühl, Amélie Schenk und Berrit Fuhrmann-Stiehler

Waldgut-Verleger Beat Brechbühl begrüßte Gäste und Aussteller.

 

Die Mitveranstalterin der diesjährigen Kulturtage Amélie Schenk würdigte Beat Brechbühl als visionären gedanklichen Weltreisenden.

 

Berrit Fuhrmann-Stiehler erläuterte des Programm der Kulturtage, das sie ein Jahr lang geplant und vorbereitet hatte.

 
 

An allen drei Tagen wurden russische, sibirische und mongolische Speisen und Getränke gereicht. Das Catering am Samstag und Sonntag besorgte die Eisenbeiz.

 
 
 
 


Die Stände in der Shed-Halle

 

Tjan Zaotschnaja am Infostand der Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV) .

 
 
 

Im Hintergrund: Die Fotoausstellung des Dresdner Russlandreisenden Karsten Brux mit Porträts sibirischer Menschen, die er auf seinen zahlreichen Reisen nach Sibirien mit viel Liebe und Feingefühl aufgenommen hat.

 

Der Filzstand des Vereins Freunde des Altai.

 
 
 
 

Der Birkenrindenstand von Sagaan. Im Hintergrund: Die Druckerpresse aus dem Atelier Bodoni, die mehrfach in Aktion erlebt werden konnte.

 
 

Albi versorgte von seinem FaceMusic-Stand aus die Shed-Halle mit authentischen Klängen, Bildern und Mitbringseln aus dem russischen Norden.

 
 

Der Bücherstand von Waldgut Verlag und Atelier Bodoni.

 
 

Im Hintergrund: der GdV-Techniker und Jurten-Transporteur.

 
 


Konzert Olga Letykai Csonka

Die Tschuktschin Olga Letykai Csonka machte in ihrem Solo-Auftritt die Wärme, Spontanität und reiche spirituelle Welt der Ureinwohner Nordost-Sibiriens sicht und hörbar. Ein großer Teil des tschuktschischen Repertoires von Liedern und Tänzen imitiert oder spiegelt die Natur, insbesondere Tiere, die im täglichen Leben der Menschen und in ihrer Mythologie eine wesentliche Rolle spielen. Seemöwen, Adler, Walrosse und Rentiere wurden von Olga Letykai Csonka mit großer Virtuosität imitiert. Unterstützt wurde sie von einer spontan aus dem Publikum heraus engagierten Synchronübersetzerin, die für das Publikum die Erläuterungen aus dem Französischen übersetzte.

 
 
 
 
 


Samstag, 16. Mai 2009

Filmmatinee: Urga

Vorgeführt wurde der mongolische Film in einer Samstagsmatinee im Cinema Luna in Frauenfeld. Gereicht wurde russischer Tee aus dem Samowar.

Nikita Michalkow führt in seinem in Venedig preisgekrönten Spielfilm Urga (1991) einen russischen Lastwagenfahrer und eine mongolische Familie zusammen. Diese Liebeserklärung an die Landschaft der Mongolei benötigt keine Stars, seine Attraktionen sind die weiten Ebenen und Steppen. Und die hat Kameramann Vilenn Kaluta in einer Folge von unbeschreiblich schönen Bildern festgehalten.

 


Märchen und Dokumentarfilme in der Jurte

Die in St. Gallen lebende Mongolin Tumendelger Nyamaa las mehrfach in der Jurte mongolische Märchen für jung und alt. Außerdem gab es in der Jurte zwei Dokumentarfilme über die Itelmenen und den Bau von Skiern im Altai zu sehen.

 
 
 
 
 


Lesung Amélie Schenk: Schamanen- und Nomadentum

Dr. Monika Oertner, die Lektorin des Waldgut Verlags, stellte Dr. Amélie Schenk vor.

 

Die promovierte Ethnologin, Schamanismus-Expertin, Kulturvermittlerin, Reiseveranstalterin, Workshopleiterin, Vereinsgründerin und erfolgreiche Buchautorin Dr. Amélie Schenk sprach über das Leben der Tuwa-Nomaden in der Mongolei.

 


Konzert KHurd

Das Konzert der Band KHurd wurde ebenso wie das von Madame Selenge von der mongolischen Botschaft in Genf ermöglicht. Das musikalische Repertoire der Rockband, die sich 1988 in Ulan Baator gegründet hat, reicht von Mainstream Heavy Metal bis zu Hard- und Folkrock. KHurd ist eine der populärsten Bands der Mongolei, und die anwesende Gruppe mongolischer Studentinnen war geradezu verzückt von ihrem Auftritt ...

 
 
 


Konzert Selenge

Die mongolische Musikerin Madame Selenge hat sich international einen Namen als Solistin als auch als Ensemblemitglied in den mongolischen Bands Tumbash und Jamuha gemacht.

 


Vortrag & Fischleder-Workshop mit Anatoly Donkan: Kultur der Nanai

Anatoly Donkan erzählte mitreißend vom Schicksal seine Volkes, den Nanai, und von der Fischlederverarbeitung, einem kulturellen Erbe seiner Vorfahren, das er wiederentdeckt und weiterentwickelt hat. 1994 war er Mitbegründer des Amur Art Museums in Wladiwostok und 1999 des «Vereins zur Wiederbelebung der Kunst indigener Nordvölker» in Wien. In seinem Amur-Art-Museum in Viechtach hält er gemeinsam mit der ebenfalls anwesenden Künstlerin Mareile Onodera das Gedenken an seine sibirischen Vorfahren lebendig.

 
 
 


Konzert Hosoo & Ensemble Transmongolia

Für viele der Höhepunkt der Kulturtage: Das Konzert von Hosoo & Ensemble Transmongolia, der Meister der Höömij-Gesänge, des traditionellen mongolischen Kehlkopfgesangs. Hosoo (in der Bildmitte) wurde in Ulan Bator als «Bester Mongolischer Sänger» ausgezeichnet. Begleitet wird der Kehlkopfgesang mit der Pferdekopfgeige, dem traditionellen mongolischen Streichinstrument, der Bassgeige, der mongolischen Oboe und anderen westmongolischen Zupf- und Streichinstrumenten.

 


Sonntag, 17. Mai 2009

Lesung Katharina Gernet: Das Leben einer Korjakin aus Kamtschatka

Monika Oertner bei ihrer Einführung.

 

Katharina Gernet las aus ihrem Buch Mit den Bären im Wald - Das Leben einer Korjakin aus Mittel-Kamtschatka im russischen Fernen Osten. Die von Katharina Gernet erstmals ins Deutsche übertragenen Tagebücher der Korjakin, die jahrzehntelang als Jägerin und Fischerin im Wald lebte, sind Dokumente eines von unermüdlicher Arbeit, Bescheidenheit und Willenskraft geprägten Lebens in der rauen Natur auf Kamtschatka. Katharina Gernet gründete den gemeinnützigen Verein zur Unterstützung der indigenen Bevölkerung Sibiriens pro Sibiria e.V.

 
 


Tim Mergelsberg (Sagaan): Workshop Birkenrinde

Tim Mergelsberg von Sagaan leitete das konzentrierte Werken der Besucher, die ihr selbst gefertigtes Döschen aus sibirischer Birkenrinde mit nach Hause nehmen durften.

 
 
 
 
 


Vortrag Tjan Zaotschnaja: Kultur der Itelmenen

Berrit Furhmann-Stiehler stellte Tjan Zaotschnaja dem Publikum vor.

 

Tjan Zaotschnaja hielt einen Vortrag mit Fotopräsentation über das Leben und die Kultur der Itelmenen, eines indigenen Volkes auf Kamtschatka im russischen Fernen Ostens. Tjan Zaotschnaja ist Koordinatorin der Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV) für die indigenen Völker in Sibirien und arbeitet mit der Russian Association of Indigenous Peoples of the North (RAIPON) u. a. in Menschenrechtsfragen eng zusammen.

 


Das glückliche Ende

Nach dem gemeinsamen Abbau der Jurte spach Beat Brechbühl einige Schlussworte und dankte Berrit Fuhrmann-Stiehler und dem gesamten Team von freiwilligen Helfern bei den GdV-Kulturtagen für ihre Arbeit.

 
 
 

Fotos: Predrag Tatalovic, Susanne Heinzelmann, Max-Otto Kraus, Berrit Fuhrmann-Stiehler, Monika Oertner.


Die Sponsoren der GdV-Kulturtage 2009

Der Waldgut Verlag dankt der Mission permanente de la Mongolie in Genf, die aufgrund des 45 jährigen Jubiläums der diplomatischen Beziehungen zwischen der Schweiz und der Mongolei die Konzerte von Hurd und Selenge ermöglicht hat, sowie:

der Stadt Frauenfeld

 

dem Lotteriefonds Thurgau/Kulturamt des Kantons Thurgau

 

der Thurgauer Kantonalbank

 

dem Südkulturfonds und artlink