Der Krieg im ehemaligen Jugoslawien hat viele bewegt, viele haben sich dazu geäußert, viele haben darüber geschrieben. Und schon schreibt man in der Vergangenheit, und die ist nicht weit vom Vergessen. Peter Weibel hat diese Gedichte aus dem Krieg geschrieben; teils aus der Ferne, teils aus eigenem Erleben. Doch nicht die Betroffenheit ist der Kern dieser Texte, sondern die Sprache. Hält sie dem Ungeheuerlichen stand, kann sie es benennen, kann der Dichter mit Sprache das Unsägliche sagen und es zugleich einbrennen ins menschliche Gedächtnis? Und kann sie Brücken bauen – Brücken von der Zerstörung und dem Tod zum Leben; Brücken zwischen Menschen, die nicht Krieg wollen, sondern miteinander arbeiten, leben und lieben. Niemand kann sagen, der Krieg sei vorbei. Kriege sind nie vorbei; sie bleiben in uns drin. Und deshalb lebt des Dichters Vukovar. Und unser Gedächtnis funktioniert noch, oder wieder – durch Peter Weibels Gedichte.
«Weibels neue lyrische Gedichte oder Texte wirken so gereift und tief, so klar und schörkellos, als hätte er sie im Laufe eines Jahrzehnts immer mit sich herumgetragen und sprachlich geschliffen wie kostbare Steine.» Barbara Traber, orte
«Peter Weibels Lyrik ist bei gebrochener, den puren Wohlklang meidender Form, geprägt vom Willen, gegen das Erstarren und für das Lebendige zu schreiben.» Der Bund