Angepirscht die Grillen

Irène Bourquin

Angepirscht die Grillen

Gedichte

2007

lektur (le)

Broschur. 92 Seiten

ISBN 978-3-03740-362-4

Preis CHF 22.00

Preis EUR 20.00

 

In Irène Bourquins bisherigem Werk dominierten soziale und Partnerschafts-Themen, besonders in ihren Theaterstücken. Doch schon in ihrem Gedichtband Patmos traten immer mehr die Landschaft und Landschaften mit Menschen in den Vordergrund.

In Angepirscht die Grillen sind zwar die Menschen nicht verschwunden, aber sie spielen keine deutlichen Rollen mehr. Es bleibt der menschliche Standpunkt in der Betrachtung, der Beschreibung und im Schreiben der Landschaft.
Begriffe wie Raumgewebe, Sturmweiß, Blütenpeitschen, Flatterschwarm, Waldgewölk leben da wie Selbstverständlichkeiten – alle Poren offen für Regen. Man könnte sich verlieren in diesen Landschaften, aber auch hineinlegen und hören und fühlen und spüren.

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Pressestimmen

«Diese Gedichte sind welthaltige Aufnahmen und keine bloße Naturlyrik, genau beobachtete Gespräche Mensch zu Natur, Natur zum Menschen. Die Einfachheit und Stille, die es braucht, um in diesen Dialog einzutreten, finden sich wieder in Form und Struktur von Bourquins Lyrik. Kurze Verse, oft nur zweizeilige Strophen, keine langen Gedichte - auch hier ist der Mensch knapp, übernimmt die Wirkkraft der Sprache das Spiel. Die vielen bildhaften Worte wirken nie gesucht, klingen aus und nach, sind selber Resonanz aus intensiver Zwiesprache. Bourquins Widmung an die Landschaften und die Jahreszeiten und das Natürliche darin ist kein Rückzug in eine Gegenwelt, sondern ein Öffnen in die Stille und Wahrhaftigkeit, ein bewusstes Aufschließen, ein Raum Schaffen für neuen Verkehr mit der alten Welt, ausgehend von ihrem poetischen Gehalt. (...) Ich habe das Lesen des Buches wirklich genossen.»
Frank Milautzcki, fixpoetry (zum Lesen der gesamten Rezension bitte anklicken).

«Kleine lyrische Gebilde setzen sich aufs weisse Papier. Sie umfassen im Maximalfall nicht mehr als fünfzehn Zeilen. Aber sie zeugen von einer grossen Aufmerksamkeit, von einer geradezu meditativen Intensität. Denn Augen und Ohren öffnen sich weit für minimale Bewegungen, für kaum wahrnehmbare Geräusche und farbliche Nuancen. ( ... ) Einer lobenswerten Gewohnheit folgend, hat der Verlag auch diesmal den Lyrikband ausgesprochen schön gestaltet. In satten Farben leuchtet er den Lesewilligen entgegen – ein wirksames Antidot gegen graue Herbsttage.» Beatrice Eichmann-Leutenegger, Neue Zürcher Zeitung

«Iréne Bourquin ist als Lyrikerin eine Anführerin und Mutmacherin für eine Art konservativer Revolution der Poesie: zeitgenössisch in Form und Format, zeitlos, was die Aussage ihrer Lyrik betrifft.» Fred Kurer, der Landbote

«Zu malen wären / zwei Baumarchen still / treibend / im bläulichen Nebel / sanftes Pastell / zwischen See / und Nirgendwo. – Sieben kurze Verszeilen oder 16 Wörter nur benötigt die Schweizer Autorin Irène Bourquin, um vor unserem inneren Auge ein Gemälde entstehen zu lassen, und nicht nur das: Geräusch, Geruch, der Anflug eines Gefühls, einer Stimmung, wird zeitgleich mittransportiert. Was kann die Literatur, was kann die Lyrik vor allem und wie beeinflussen deren spezifische Merkmale wie Rhythmus, Klang und Verdichtung andere Textgattungen – diese Frage beschäftigt die Autorin, die sowohl in der Lyrik als auch in der Prosa zuhause ist, Gedichte, Kurzprosa, Erzählungen, Theaterstücke, Hörspiele und Chansontexte verfasst hat. Dem Weglassen kommt in ihren Texten eine ebenso große Bedeutung zu wie dem Stehenlassen, wobei es kein Verlust ist, wenn etwas fehlt – im Gegenteil. Wichtig ist zu wissen, was man wo stehen lassen muss, damit der Text zugleich atmen und mit dem Leser in Beziehung treten kann. In ihrem 2007 erschienenen Lyrikband Angepirscht die Grillen ist das tragende Thema die Natur, wobei der Mensch im Hintergrund steht. Die Geschichten zu den Landschaftsausschnitten entstehen im Kopf des Lesers, und diese sind sehr zeitgemäß, keine durchwegs beschauliche Idylle also, die uns des Nachdenkens enthebt, aber auch kein erhobener Zeigefinger. Vielmehr eine Einladung, aus den wenigen, scharf konturierten, kunstvoll kombinierten Versen etwas eigenes zu machen.» Carolina Schutti, Innsbrucker Wochenendgespräche