Wir freuen uns sehr, Sie am dritten Wochenende im Mai 2009 bei uns in Frauenfeld im Eisenwerk begrüßen zu dürfen – zu reichhaltigen Kulturtagen der besonderen Art: Freitagnachmittag, Samstag und Sonntag bieten wir Ihnen ein reichhaltiges Programm zu den Weltregionen Sibirien, Kamtschatka und Mongolei. Unter dem Titel «Auf nach Osten – quer durch Tundra, Taiga & Steppe!» wollen wir diese oftmals fremd und widersprüchlich erscheinenden Regionen mit Vorträgen, Lesungen, Musik, Filmvorführungen, Workshops und kulinarischen Eindrücken hautnah erlebbar machen.
Zwei Autorinnen der populär-ethnologischen Waldgut-Buchreihe Gedächtnis der Völker, die den Kultur­tagen ihren Namen gegeben hat, prä­gen die Veranstaltung mit: die bekann­te Schamanismusexpertin Dr. Amélie Schenk und die Ethnologin und Kamtschatka­reisende Katharina Gernet. Neben ihren Lesungen gibt es Vorträge der Itelmenin Tjan Zaotschnaja (Vorstandsmitglied der Gesellschaft für bedrohte Völker) und des Nanai-Künstlers Anatoly Donkan. Am Freitag- und Samstagabend finden Weltmusik-Konzerte mit Musikern aus der Mongolei – Hosoo & Ensemble Trans­mongolia; Selenge; Hurd – und Tschuktschien – Olga Letykai Csonka – statt, am Samstagmorgen wird im Cinema Luna der mongolische Film Urga vorgeführt.
Neben den vielen weiteren Veranstaltungspunkten, die Sie der Programmübersicht (siehe unten, auch zum Download) ent­nehmen können, gibt es Dauer­attraktionen in der Shed-Halle zu besichtigen: Eine Fotoausstellung mit Portraitbildern aus Sibirien wird zu sehen sein, in einer Jurte erzählt eine Mongolin mehrmals am Tag Märchen, und an den zahlreichen Ständen können lokale Produk­te gekauft und alles über die politische Situation der indigenen Bevölkerungsgruppen des russischen Fernen Ostens und der Mongolei in Erfahrung gebracht werden.
Denn das besondere Interesse auf den GdV-Kulturtagen gilt den indigenen Völkern der Welt: jenen, die um die Anerkennung ihrer Lebensräume, ihrer ganz speziellen kulturellen, ethnischen und religiösen Hintergründe und Weltanschauungen kämpfen müssen und sich durch ihre eigene Sprache und eigene spirituelle Vorstellungswelt auszeichnen.
Für die GdV-Kulturtage 2009 erwarten wir einen regen kulturellen Austausch und interessante Begegnungen mit den Kulturen der Tuwa, Itelmenen, Tschuk­tschen, Nanai, Korjaken und Ewenen. Interessierte jeden Alters sind herzlich willkommen!

 

Programm

Freitag 15.05.2009
Samstag 16.05.2009
Sonntag 17.05.2009
Beginn: 17:00 Uhr
Ende: 22:30 Uhr
Beginn: 11:00 Uhr
Ende: 22:00 Uhr
Beginn: 11:00 Uhr
Ende: Nachmittag

Themenschwerpunkt:
Kultur der Tschuktschen

Themenschwerpunkte:
Mongolei/Tuwa & Kultur der Nanai

Themenschwerpunkte:
Kamtschatka & Kultur der Korjaken, Ewenen und Itelmenen

Durchgehend (Shed)
Ausstellung Porträtfotos aus Sibirien
Durchgehend (Shed)
Stände mit Informationen und Produkten; Fotoausstellung
Durchgehend (Shed)
Stände mit Informationen und Produkten; Fotoausstellung
17:00 (Shed)
Beginn: Gemeinsamer Aufbau der Jurte
11:00-12:30 (Cinema Luna)
Mongolischer Film «Urga» (Russland 1991) in Zusammenarbeit mit Cinema Luna, Bahnhofstr. 57, Frauenfeld. Dazu Tee aus dem Samowar
11:00 (Catering Eisenbeiz)
Sibirischer Brunch
18:30 (Shed, Catering Eisenbeiz)
Apéro (Sektempfang)
13:00 (Catering Eisenbeiz)
Mongolischer Snack.
Anwesend ist eine Delegation der ständigen Vertretung der Mongolei in der Schweiz
11:00-12:00 (Shed)
Vorstellung der Stände über Mikrofon
19:00-20:00 (Shed)
Großer Auftakt mit Ansprachen zum Thema «Auf nach Osten – quer durch Tundra, Taiga & Steppe!» mit Beat Brechbühl, Amélie Schenk und Berrit Fuhrmann-Stiehler
13:00-14:00 (Shed)
Märchen in der Jurte
11:00-12:00 (Shed)
Mongolischer Dokumentarfilm in der Jurte
20:00-21:30 (Mehrzweckhalle)
Konzert Olga Letykai Csonka
14:00-15:30 (Salon Rouge)
Lesung & Fragerunde mit Dr. Amélie Schenk
Thema: Schamanen- und Nomadentum
12:00-13:30 (Salon Rouge)
Lesung & Fragerunde mit Katharina Gernet
Thema: Das Leben einer Korjakin aus Kamtschatka
  14:00-15:30 (Shed)
Druck-Workshop Postkarten
12:00-13:00 (Shed)
Märchen in der Jurte
  15:30-16.00 (Mehrzweckhalle)
Selenge im Konzert. Erläuterungen zur traditionellen mongolischen Musik
13:30-15:00 (Shed)
Workshop: Birkenrinde
  16:00-17:00 (Shed)
Märchen in der Jurte
13:30-14:30 (Shed)
Mongolischer Dokumentarfilm in der Jurte
  16:00-17:00 (Mehrzweckhalle)
Konzert der mongolischen Band Hurd
14:30 Uhr (Catering Eisenbeiz)
Sibirischer Snack
  17:00 (Catering Eisenbeiz)
Mongolischer Snack
15:00-16:30 (Salon Rouge)
Vortrag & Fragerunde mit Tjan Zaotschnaja
Thema: Kultur der Itelmenen
  17:30-19:00 (Salon Rouge)
Vortrag & Fragerunde & Fischleder-Workshop mit Anatoly Donkan
Thema: Kultur der Nanai
15:00-16:30 (Shed)
Druck-Workshop Briefpapier
  17:30-19:00 (Shed)
Mongolische Dokumentarfilme in der Jurte
15:30-16:30 (Shed)
Märchen in der Jurte
  20:00-22:00 (Mehrzweckhalle)
Konzert Hosoo Transmongolia
17:00 (Shed)
Ende: Gemeinsamer Abbau der Jurte



Zum Herunterladen und Ausdrucken des ausführlichen Programmheftes der Gedächtnis-der-Völker-Kulturtage 2009 im pdf-Format bitte auf «Download» klicken.

Icon Programmheft (761KB)





Eintrittspreise

Ermäßigt sind Kinder zwischen 6 und 18 Jahren, Schüler, Studenten, Auszubildende, Arbeitslose (jeweils mit gültigem Nachweis). Kinder unter 6 Jahren sind frei.

  CHF
EUR
Ermäßigt CHF
Ermäßigt EUR
3-Tages-Ticket (1 Person, alle Veranstaltungen)
190.00
120.00
150.00
100.00
Tagesticket (1 Person, alle Veranstaltungen eines Tages, Freitag gilt als halber Tag)
90.00
58.00
70.00
45.00
Einzeleintritt Hosoo-Konzert (Sa.)
30.00
20.00
22.00
14.00
3-Tages-Familienticket (2 Erwachsene, 2 Kinder über 6 Jahren, alle Veranstaltungen)
400.00
260.00
   
Tages-Familienticket (2 Erwachsene, 2 Kinder über 6 Jahren, alle Veranstaltungen eines Tages, Freitag gilt als halber Tag)
200.00
130.00
   


Auf nach Osten – kommen Sie nach Frauenfeld!

Frauenfeld, die nahe des Bodensees gelegene Kantonshauptstadt des Thurgaus, ist aus allen Himmelrichtungen gut zu erreichen. Von Deutschland (Konstanz) aus ist man in einer halben Stunde Autofahrt und einer dreiviertelstunde Zugfahrt vor Ort. Eine Anfahrtsbeschreibung zum Eisenwerk finden Sie hier.

Familien sind willkommen! Auch für Kinder und Jugendliche gibt es spannende Workshops. Bitte benutzen Sie zur Anmeldung das folgende Formular oder kontaktieren Sie uns unter info@waldgut.ch, nutzen Sie unser Kontaktformular oder eine der weiteren Kontaktmöglichkeiten.

Icon Anmeldung_GdVKT.pdf (87KB)

Zum Herunterladen und Ausdrucken des Anmeldeformulars im pdf-Format bitte auf «Download» klicken. die Preisliste finden Sie im Themenportal «Auf nach Osten».

Übernachtungsmöglichkeiten
Wir haben für Sie eine Übersicht mit Unterkunftsmöglichkeiten in Frauenfeld zusammengestellt, bitten Sie aber, Ihre Übernachtung selbst zu buchen (Ausnahme: Schulhaus). * = Zimmer mit Frühstück

Veranstaltungshighlights

Konzert Olga Letykai Csonka
Freitag, 15.5.2009, 20.00 Uhr, Mehrzweckhalle, Eisenwerk

Die Tschuktschin Olga Letykai Csonka macht in ihrem Solo-Auftritt die Wärme, Spontanität und reiche spirituelle Welt der Ureinwohner Nordost-Sibiriens sicht- und hörbar. Ein großer Teil des tschuktschischen Repertoires von Gesängen und Tänzen imitiert oder spiegelt die Natur, insbesondere Tiere, die im täglichen Leben der Menschen und in ihrer Mythologie eine wesentliche Rolle spielen. Seemöwen, Adler, Walrosse und Rentiere werden von Olga mit großer Virtuosität imitiert. Sie begleitet sich selber mit einer traditionellen Trommel und einer Maultrommel, einem populären Instrument in Nordost-Asien.
Ein Eindruck der Kunst Olga Letykai Csonkas im Video.

 

Filmvorführung: Urga
Samstag, 16.5.2009, 11.00 Uhr, Cinema Luna Frauenfeld

Nikita Michalkow führt in seinem in Venedig preisgekrönten Spielfilm Urga (1991) einen russischen Lastwagenfahrer und eine mongolische Familie zusammen. Diese Liebeserklärung an die Landschaft der Mongolei benötigt keine Stars, seine Attraktionen sind die weiten Ebenen und Steppen. Und die hat Kameramann Vilenn Kaluta in einer Folge von unbeschreiblich schönen Bildern festgehalten.
Vorgeführt wird der Film im Rahmen der GdV-Kulturtage im Cinema Luna, Bahnhofstr. 57 in Frauenfeld

 

Lesung mit Amélie Schenk
Samstag, 16.5.2009, 14.00 Uhr, Salon rouge, Eisenwerk

Dr. Amélie Schenk ist promovierte Ethnologin mit Schwerpunkt Mongolei und Kennerin des Schamanentums. Sie lebt am Bodensee und in der Mongolei. Zusammen mit dem Waldgut-Autor Galsan Tschinag hat Amélie Schenk den Verein Freunde des Altai e. V. gegründet, mit dem sie den Nomaden der Mongolei Hilfe und Beistand leistet und den Schutz und die Pflege der kulturellen und biologischen Vielfalt im Lebensraum Mongolischer Altai unterstützt.

Frau Schenk erzählt am 16.05.2009 über das Schamanentum und das Leben der Nomaden in der Mongolei.

 

Konzert Selenge
Samstag, 16.05.2009,15:30 Uhr, Mehrzweckhalle Eisenwerk

Die mongolische Musikerin Selenge hat sich international einen Namen als Solistin als auch als Ensemblemitglied in den mongolischen Bands Tumbash und Jamuha gemacht. An diesem Nachmittag stellt Sie den Besuchern traditionelle Musikinstrumente der Mongolei vor.

 

Konzert Hurd
Samstag, 16.05.2009, 16:00 Uhr, Mehrzweckhalle Eisenwerk

Das musikalische Repertoire der Rockband Hurd, die sich 1988 in Ulan Baator gegründet hat, reicht von Mainstream Heavy Metal zu Hard- und Folkrock. Sie spielen Balladen und Instrumentalstücke und waren bereits auf vielen großen Tourneen, unter anderem in den USA, Japan und Deutschland. Hurd ist eine der populärsten Bands in der Mongolei, deren Musik die mongolische Kultur in einem rockigen Gewand erscheinen lässt. (Live-Video)

 

Vortrag Anatoly Donkan
Samstag, 16.5.2009, 17.30 Uhr, Salon rouge, Eisenwerk

Anatoly Donkan, ein Vertreter des indigenen Volkes der Nanai, hat die Fischlederverarbeitung, ein kulturelles Erbe seiner Vorfahren, wiederentdeckt und weiterentwickelt. 1994 gründete er zusammen mit der Künstlerin Mareile Onodera das Amur Art Museum in Wladiwostok und 1999 in Wien den Verein zur Wiederbelebung der Kunst indigener Nordvölker. In seinem Amur-Art-Museum in Viechtach im Bayrischen Wald hält er gemeinsam mit Mareile Onodera das Gedenken an seine sibirischen Vorfahren lebendig.

Herr Donkan hält am 16.05.2009 einen Vortrag über das Leben und die Kultur der Nanai und der «Fischledermenschen».

Konzert Hosoo & Ensemble Trans­mongolia
Samstag, 16.5.2009, 20.00 Uhr, Mehrzweck­halle Eisenwerk

Hosoo & das Ensemble Transmongolia sind Meister der Höömij-Gesänge. Begleitet wird der traditionelle mongolische Kehlkopfgesang mit der Pfer­dekopfgeige, dem tra­ditionellen mongoli­schen Streichinstrument, der Bassgeige, der mongolischen Oboe und anderen westmongolischen Zupf- und Streichinstrumenten. Mehr Informationen unter www.hosoo.de.

 

Lesung mit Katharina Gernet
Sonntag, 17.5.2009, 12.00 Uhr, Salon rouge, Eisenwerk

Katharina Gernet studierte Slawistik, Anglistik und Ethnologie in München, Wolgograd und Leiden. Zurzeit arbeitet und promoviert sie am Max-Planck-Institut für Ethnologische Forschung in Halle/Saale. Seit 1994 hat sie fast jährlich Forschungsaufenthalte in Sibirien und auf Kamtschatka, z. T. über viele Monate hinweg. Katharina Gernet leitet den gemeinnützigen Verein zur Unterstützung der indigenen Bevölkerung Sibiriens pro Sibiria e.V.

Frau Gernet liest am 17.05.2009 aus ihrem Buch Mit den Bären im Wald. Das Leben einer Korjakin aus Mittel-Kamtschatka im russischen Fernen Osten.

 

Vortrag Tjan Zaotschnaja
Sonntag, 17.5.2009, 15.00 Uhr, Salon rouge, Eisenwerk

Tjan Zaotschnaja, eine Vertreterin des indigenen Volkes der Itelmenen, wurde 1980 vor den Olympischen Spielen in Moskau zusammen mit ihrem Mann aus der Sowjetunion ausgewiesen. Sie ist Koordinatorin der Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV) für die indigenen Völker in Sibirien und arbeitet mit der Russian Association of Indigenous Peoples of the North (RAIPON) u. a. in Menschenrechtsfragen eng zusammen.

Frau Zaotschnaja hält am 17.05.2009 einen Vortrag über das Leben und die Kultur der Itelmenen.

 

Falls auch Ihr Verein oder Geschäft thematisch zu unserem Programm passt und Sie diesen/diese gern bei unserem Kulturwochenende z. B. in Form eines Standes, eines Kultursponsorings oder einer Annonce in unserem Programmheft präsentieren möchten, wenden Sie sich bitte an ereignisse@waldgut.ch.


Die Volksgruppen und Regionen



Die Itelmenen
Die Itelmenen sind eine indigene Bevölkerungsgruppe, die hauptsächlich im Gebiet Kamtschatka siedelt. Politisch sind sie der Gruppe der indigenen Völker des russischen Nordens, Sibiriens und des russischen Fernen Ostens zugeordnet, die im Dachverband RAIPON organisiert sind. Im Mittelpunkt ihrer Kultur und Wirtschaft steht der traditionelle Fischfang (Lachs) und die Jagd (Fuchs, Zobel, Seelöwen, -hunde und -otter). Auch die Führung von (Jagd)-Touristen trägt zu einem Einkommen bei.

Weitere Informationen zu den Itelmenen (bitte jeweils anklicken):
- Itelmenen bei Gesellschaft für bedrohte Völker
- Itelmenen bei Wikipedia

Die Korjakin Alla Nutankowna richtet den Rauchfang ihrer Jurte nach dem Wind aus.
(Foto Katharina Gernet)

 

Die Korjaken
Im Norden von Kamtschatka siedelt das indigene, autonome Volk der Korjaken. Ein Teil von ihnen lebt als Nomaden von der Rentierhaltung, ein anderer vom Fischfang. Das Rentier versorgt die Korjaken nicht nur mit Fleisch und Fell, sondern dient ihnen auch als Transportmittel, der Lachs ist für die vom Fischfang lebenden Korjaken einer der gewinnbringendsten Fische.
Bekannt sind die Korjaken für ihre handwerklichen Fähigkeiten. Ihre Trachten sind meisterhaft gewebt und mit Perlen verziert, aus Rentierfellen werden Teppiche genäht, Knochen und Holz werden zu Gebrauchsgegenständen und Kunstwerken verarbeitet.

Weitere Informationen zu den Korjaken (bitte jeweils anklicken):
- Korjaken bei Gesellschaft für bedrohte Völker
- Korjaken bei Wikipedia
- Website des Vereins pro Sibiria e.V.



Die Nanai
Die Nanai sind ein indigenes Volk von Jägern und Fischern in Sibirien. Sie leben beiderseits des Amur in der Region Chabarowsk, als auch im Nordosten der chinesischen Provinz Heilong Jiang. Für die Nanai hat das Fischleder eine vitale Bedeutung. Sie verwenden es zur Herstellung von Bootshäuten, Taschen, Zelten, Ritualen und Kunstobjekten ebenso wie für Schmuck und Bekleidungsstücke.

Weitere Informationen zu den Nanai (bitte anklicken):
- Nanai bei Wikipedia
- Das Amur-Art-Museum in Viechtach (bei Regensburg/Passau)



Nanai vom Amur.

Die Tuwa
Die Tuwa sind die größte nichtrussische Bevölkerungsgruppe im Altai-Sajan-Gebiet (Süd-Sibirien). In der gleichnamigen Republik stellen die mehr als 200.000 Tuwa die Bevölkerungsmehrheit. Außer in Südsibirien leben Tuwa auch in der Mongolei und jenseits der mongolisch-chinesischen Grenze in Xinjiang. Die Tuwiner leben von der Landwirtschaft und vor allem von der Viehhaltung. Man spricht von neun tuwinischen «Haustieren»: Hund, Kamel, Katze, Rentier, Rind, Schaf, Pferd, Yak und Ziege. In den letzten Jahren ist aber noch das von den Tuwa als «exotisches Tier» angesehene Huhn dazugekommen.
Zu den kulturellen Besonderheiten gelten der Oberton- und Untertongesang. Auch der Schamanismus ist in der Tuwa sehr verbreitet.

Weitere Informationen zu den Tuwa (bitte jeweils anklicken):
- Tuwa bei Wikipedia
- Website des Vereins Freunde des Altai e. V.
- Situationsbericht von Erika Taube, FU Berlin
- Reiseveranstalter MongoleiReisen

Jurten der Tuwa in der Mongolei
(Foto Amélie Schenk)

 

Die Tschuktschen
Die Tschuktschen gehören zu den indigenen Völkern des russischen Fernen Ostens. Die Mehrzahl von ihnen lebt im Autonomen Kreis der Tschuktschen auf der Tschuktschen Halbinsel. Es gibt insgesamt gibt rund 15.000 Tschuktschen, von denen noch etwa 10.000 Tschuktschisch, eine paläosibirische Sprache, sprechen.
Traditionell leben die Tschuktschen von der Rentierzucht, der Jagd und dem Fischfang. Im Nordpolarmeer und der Beringstraße wird vor allem Jagd auf Meeressäuger wie Wale und Walrosse betrieben.
Zur Zeit der Sowjetunion fand eine Russifizierung und Sowjetisierung der Tschuktschen statt. Die als (Teil-) Nomaden lebenden Tschuktschen wurden sesshaft gemacht, die Kinder lernten in den Schulen Russisch, und die Erwachsenen mussten in staatseigenen Betrieben ihren Unterhalt verdienen.

Weitere Informationen zu den Tschuktschen (bitte anklicken):
- Tschuktschen bei Gesellschaft für bedrohte Völker
- Tschuktschen bei Wikipedia


Die Sponsoren der GdV-Kulturtage 2009

Der Waldgut Verlag dankt der Mission permanente de la Mongolie in Genf, die aufgrund des 45 jährigen Jubiläums der diplomatischen Beziehungen zwischen der Schweiz und der Mongolei die Konzerte von Hurd und Selenge ermöglicht hat, sowie:

der Stadt Frauenfeld

 

dem Lotteriefonds Thurgau/Kulturamt des Kantons Thurgau

 

der Thurgauer Kantonalbank

 

dem Südkulturfonds und artlink