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Im Nachtwind

Irène Bourquin

Im Nachtwind

Siebenundfünfzig gestochen scharfe Erzählungen

2009

lektur (le)

ISBN 978-3-03740-388-4

Preis CHF 22.00

Preis EUR 20.00

 

Die neuen Erzählungen von Irène Bourquin bieten stille, vordergründig ruhige Bilder, doppelbödige, explosive Überraschungen, sympathische Liebesminiaturen, die sich in einem Blick, einer Berührung, einem Lächeln erklären, kleine Gesten und Ereignisse im Alltag, die das Leben lebenswerter machen. Ihre Spannung beziehen die Geschichten einmal aus der Handlung, einmal liegt sie in der Sprache, einmal leuchtet sie aus exakter Beobachtung. Diese Augenblicke, Konzentrate, Einsichten, Bilder, Ereignisse haben eine Gemeinsamkeit: Sie sind gestochen scharf gezeichnet, da ist kein Wort zu viel und kein Atemzug zu wenig. Für aufmerksame Leserinnen und Leser ein Fest.

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Pressestimmen

«Irène Bourquin liebt die knappe Form in ihren 57 gestochen scharfen Erzählungen ‹Im Nachtwind›. Bourquin pflegt einen bewussten Umgang mit Sprache, sie beobachtet präzis, schöpft aus dem Alltäglichen und verwandelt es in eine ganz besondere Erfahrung. Im Zyklus ‹La Nonna› verarbeitet die Autorin südliche Erfahrungen, verfremdet und behandelt sie aber sprachlich so, dass sie nicht zu Reisenotizen, sondern zu Literatur werden.» Richard Butz, Saiten

«Die Stärken von Bourquins Literatur sind leicht zu benennen. Zum einen ist da ein außerordentlich bewusster Umgang mit der Sprache. Die Beschreibungen sind im Detail präzise, die Sätze sind rhythmisch genau ausgehört, und in vielen Passagen ist das Klangliche bestimmend. Diese Prosa transportiert nicht nur Inhalte, nicht nur Handlungen, sondern ist im Spiel mit dem Wechsel besonders der Vokale auch akustisch bestimmt. Es geht Bourquin um Schönheit, und deshalb vermeidet sie auch psychologische Reflexionen, die Jämmerliches zutage fördern könnten. Das Widerspruchsvolle von Verhaltensweisen ist nicht zergliedert, sondern zeigt sich im Äußerlichen, im Sichtbaren.»
Kai Köhler, Schweizer Monatshefte

«Ein Paar geht nebeneinander her, er die Hände hinter dem Rücken, sie die Arme vor der Brust verschränkt, so dass Nähe und Distanz zugleich aufkommen. An dieses Muster einer «Armlänge Abstand» halten sich die kurzen Prosaskizzen von Irène Bourquin. Als Erzählerin versetzt sie sich in den Stand der etwas entfernten Beobachterin, aber gleichwohl erspäht sie jedes Detail und rückt nah an Dinge und Figuren heran. In ihr eng gespanntes Blickfeld gerät meist der Einzelne, welcher sich in einem delikaten Zusammenspiel mit anderen befindet. Die Autorin fängt dabei Augenblicke von leichtem Gewicht ein, kaum der Rede wert, aber diese Momente laden sich unmerklich auf, die Vibrationen steigern sich, und am Ende steht oft ein prägnanter, manchmal paradox zugespitzter Satz, der nach weiteren Geschichten ruft.»
Beatrice Eichmann-Leutenegger, Neue Zürcher Zeitung (Lesen Sie die gesamte Rezension auf NZZ online)

«Was kann die Literatur, was kann die Lyrik vor allem und wie beeinflussen deren spezifische Merkmale wie Rhythmus, Klang und Verdichtung andere Textgattungen – diese Frage beschäftigt die Autorin, die sowohl in der Lyrik als auch in der Prosa zuhause ist. Dem Weglassen kommt in ihren Texten eine ebenso große Bedeutung zu wie dem Stehenlassen, wobei es kein Verlust ist, wenn etwas fehlt – im Gegenteil. Wichtig ist zu wissen, was man wo stehen lassen muss, damit der Text zugleich atmen und mit dem Leser in Beziehung treten kann. Gleichsam zwischen Gedicht und Prosa stehen ihr Text aus dem 2009 erschienen Buch Im Nachtwind. Siebenundfünfzig gestochen scharfe Erzählungen verspricht der Untertitel, und tatsächlich sind die Kürzestgeschichten geprägt vom Herausschälen eines Moments, eines Details, das in wenigen Sätzen skizziert wird. Diese Form macht es möglich, dass jeder Text seinen eigenen Ton erhält, so stehen in einigen Texten Klang und Rhythmus im Vordergrund, andere wie «Im Rückspiegel» und «La nonna» zeigen, wie, ich verwende einen Begriff der Autorin, ein «Kurzgeschichten-Konzentrat» funktionieren kann.» Carolina Schutti, Innsbrucker Wochenendgespräche

 

 
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