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Einsamer als der Wintersturm

Takuboku Ishikawa

Einsamer als der Wintersturm

Gedichte der Sammlung Trauriges Spielzeug

Gedichte
Aus dem Japanischen von Ruth Linhart

2018

lektur poesie (le)

Broschur mit handgedrucktem Umschlag
212 Seiten

ISBN 978-3-03740-129-3

Preis CHF 28.00

Preis EUR 26.00

 

«Einsamer als der Wintersturm», diese Zeile aus dem ersten Gedicht der Sammlung Trauriges Spielzeug ist gleichsam das Motto der 194 Tanka. Takuboku füllt die traditionellen 31-silbigen Gedichte mit neuem Inhalt. Statt die Natur zu besingen und seit Jahrhunderten festgefügte sprachliche Bilder und Symbole zu verwenden, wirft er in einer modernen Sprache scharfe Blitzlichter auf die traurige Existenz seiner letzten Lebensjahre.
Für Takuboku, der mit 26 Jahren starb, sind diese Tanka sein Tagebuch, sein Trost und sein Spielzeug. Er demaskiert darin seine eigenen Hoffnungen und Illusionen. Gnadenlos ehrlich schildert er seine letzte Lebensphase, Krankheit, Schulden, Streit in der Familie – und doch in ergreifenden Szenen auch seine Zuneigung zu seinem Kind und seine Liebe zum Leben. Es sind Gedichte, die im Innersten berühren. Sie überbrücken die Kluft zwischen den Kulturen und Zeiten.

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Pressestimmen

«Natürlich berühren diese Gedichte. Und natürlich sind sie trotzdem schnell konsumiert. Herausragendes wird man hier nicht finden. Aber das ist auch nicht die Absicht dieser Gedichte, so scheint mir. Sie wollen nicht herausragen, noch wollen sie bloßes Dokument sein. Vielmehr messen sie die Ausschläge bestimmter Erfahrungen, fassen sie kurz und abrisshaft zusammen.
So geht man als Leser/in durch das Buch und erkennt, wie sehr doch die eigenen, täglichen Erfahrungen immer wieder eine kleine Eruption bedeuten, die man oft schon gar nicht mehr bemerkt, würdigt. Man lebt und das bedeutet auch, immer wieder für Momente ganz von etwas eingenommen zu werden: von einer Idee, einem Gefühl, einer Frage, einem Zweifel, einem Wunsch, einer Beobachtung.»
Timo Brandt, signaturen-magazin.de, 7. Oktober 2018

«Takuboku [band] sein Schreiben an die Splitter der eigenen Biografie. Unverwechselbare «einzelne Sekunden» waren ihm die Essenzen seiner Tanka. Als er 1912 mit gerade einmal 26 Jahren starb, hatte er mehr als 2000 solcher bedeutsamen Momente in Gedichte verwandelt. «Trauriges Spielzeug» nannte er jene Sammlung, die in seinen letzten Jahren entstand und die jetzt als Einzelband erschienen ist. Mit der gehobenen Sprache, die traditionell im Tanka gepflegt wurde, konnte er im Laufe seines Schreiblebens immer weniger anfangen, das zeigen auch die Übersetzungen von Ruth Linhart, die den vielen Sprachnuancen nachtasten.»
Nico Bleutge, Neue Zürcher Zeitung, 23. Oktober 2018

Lesen Sie auch Wolfgang Schamonis Artikel in den Heften für Ostasiatische Literatur (Nr. 66 Mai 2019).

 

 
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