So witzig, mit solch heiterem Ernst wie Oskar Pfenninger in seinen neuen Gedichten hat sich selten jemand auf Gottsuche begeben.
Mit fast fröhlicher Gründlichkeit und mit seiner trockenen, treffenden Sprache, seiner neugierigen, zugleich souveränen Sichtweise bricht der Dichter viele schmerzvolle, sehnsuchtsbeladene, verkrampfte Bilder. Wer, was, wo ist Gott? Wie kommt der Mensch an die unfassbare, unsichtbare, nur in abstrakten Bildern «vorhandene» Größe und Macht heran?
Diese frischen, faszinierenden Gedichte sind nicht nur Suche nach dem Unbenennbaren; sie bringen in viele Themen eine neue Qualität des Sehens, des Erlebens. Das ist Freude am Denken, an der Sprache.
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Leseprobe:
so einfach
wer schlecht schläft
schläft schlecht
wer frohen mutes ist
ist frohen mutes
wer veilchen mag
mag veilchen
wer liebt liebt
und das ist alles
«Eine breite Palette von Gedanken und Wahrnehmungen wird vor uns ausgebreitet. Die Gedichte sind spontan verständlich und eine ideale Gelegenheit für jene, denen moderne Gedichte mit ihren Assoziationsketten oft als rätselhafte Gebilde erscheinen, sich wieder einmal auf Lyrik einzulassen.» Heinrich Boxler, Literaturvermittler